Wir wollten wieder einmal etwas außergewöhnliches unternehmen, fern ab vom Massentourismus. So viel dieses Jahr unsere Wahl auf die Südküste Irlands, vor der einige schöne Wracks liegen sollen.
Die Anreise war schon ein ganz schöner Act. Während ein paar Teilnehmer flogen, fuhren wir mit dem Equipment im Kofferraum von Nürnberg nach Roscoff, 1300 Kilometer, bevor es auf die Fähre Richtung Cork (Irland) ging.
In Irland angekommen ging es dann nach Baltimore. Sehr gewöhnungsbedürftig ist nicht nur der Linksverkehr, sondern auch die Tatsache, daß viele Strassen sehr eng sind und die linke Fahrbahnbegrenzung meist aus Büschen und Hecken besteht. Auf der doch sehr kurvigen Strecke ist das für uns als "Linkssitzer" dann doch eine kleine Herausforderung.
Irgendwann sind wir dann doch an unserem Appartmenthaus angekommen, wo wir nach dem Ausladen zum Hafen fuhren um uns unser Tauchboot - die Wave Chieftain - anzusehen. Wir waren sehr erfreut, daß wir an dem Tauchboot einen Aufzug für Taucher sehen konnten und freuten uns auf die einfachen Ausstiege nach unseren Tauchgängen.
Da wir noch einen freien Tag vor uns hatten, erkundeten wir etwas die Gegend, unter anderem auch das Naturschutzgebiet rund um Lough Hyne. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten - Rianne von der Tauchbasis besorgte uns eine Ausnahmegenehmigung und wir hatten die sehr seltene Möglichkeit, dort einen Tauchgang durchzuführen.
An den Folgetagen ging es dann für täglich zwei Tauchgänge aufs Meer, wir betauchten verschiedene Wracks, von denen allerdings die Kowloon Bridge und das U-260 die Highlights darstellten. Jeder Tauchgang hatte Strömung, und fast immer wurden die mindestens 30 Minuten Deko freitreibend durchgeführt und der Skipper verfolgte uns an der Oberfläche. Sehr schön waren auch die Seelöwen und Wale, welche leider nur vom Boot aus gesehen wurden und sich immer dann versteckten, wenn wir im Wasser waren.
Das U-260 war ein Deutsches U-Boot vom Typ VII C, und lief am 14.03.42 in ca. 80 Metern Tiefe auf eine Mine. Das Boot erreichte die Oberfläche und konnte einen Notruf absetzen und das Personal mit Schlauchbooten retten, bevor es dann entgültig versank und nun in einer Tiefe von 40-45 Metern vor der Küste liegt. Noch heute kann man die Torpedos in den Rohren sowie Munition am Boden finden, es empfiehlt sich tatsächlich nichts anzulangen. Am Heck ist noch die Bordkanone montiert und die Steueranlage und Schrauben sichtbar.
Die Tauchreise war wirklich ein großartiges Erlebnis, auch die Irische Küche - insbesondere der Cheescake - sehr köstlich. Danke an alle Teilnehmer für die gelungene Woche.
Text + Bild: Jochen Grau
Tauchreise: tauchausflug.eu